Ja zum Erhalt der Krankenhäuser in Bühl, Balg und Rastatt!


Die lobenden Worte von allen Seiten für die systemrelevante Gesundheitsversorgung sind Schnee von gestern!
Mit der Schließung der Krankenhäuser Ebersteinburg und Forbach sowie der Geburtenstationen in Rastatt und Bühl hat das Kliniksterben in Mittelbaden bereits begonnen.

Wenn es aber nach dem Willen des Aufsichtsrates des Klinikums Mittelbaden (KMB) und seiner Vorsitzenden, Landrat Toni Huber (CDU) und der Baden-Badener OB Margret Mergen (CDU), geht, soll in den nächsten zehn Jahren ein regelrechter Kahlschlag folgen.

Das kürzlich vorgelegte StrukturgutachtenKMB sieht eine Krankenhausplanung für die nächsten 10 Jahre vor, die auf der Schließung aller gegenwärtig noch 5 Kliniken der Region Mittelbaden (inkl. Ebersteinburg und Forbach) basiert. Dafür soll eine zentrale Großklinik auf der grünen Wiese gebaut werden, Standort in oder in der Nähe Baden-Badens.

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Auch in Mittelbaden soll damit der Prozess von landesweiten Krankenhausschließungen fortgesetzt werden, der im Nachbarkreis der Ortenau bereits beschlossene Sache ist, aber in weiten Kreisen der örtlichen Bevölkerung auf Ablehnung stößt. Dieses Kahlschlag-Programm wird vor allem mit der Notwendigkeit der Senkung der Betriebskosten und einer Steigerung der Wirtschaftlichkeit sowie besserer Nutzung der Personalressourcen und einer steigenden Qualität der medizinischen Leistung aufgrund eines höheren Grades an Spezialisierung begründet. Unter dem Strich heißt das mit weniger Personal und weniger Betten will man mehr schaffen.

Dabei sind sinnvolle Spezialisierungen und Konzentrationsprozesse auch ohne Krankenhaus-Schließungen durchführbar. Und mit 3,2 Mio € Jahresfehlbetrag (2019) befindet sich das KMB bestimmt nicht in einer finanziellen Notlage.

Nicht aus der Luft gegriffen sind wohl eher Befürchtungen, die eine weitere Ökonomisierung und Privatisierung des Gesundheitswesens am Ende der vorgeschlagenen Umstrukturierungen sehen.

Geplante Maßnahmen:
– Schließung des Klinikums Rastatt
– Schließung des Klinikums Bühl
– Schließung des Klinikums Balg
– Neubau einer Zentralklinik
– Reduzierung der Stellen von 1301 auf 1048
– Reduzierung der Betten von 890 auf 666


Für die Bevölkerung jedoch bedeutet dieser Plan vor allem eines: Die wohnortnahe Akut-Versorgung bleibt auf der Strecke. Tatsache ist, dass nahezu alle Notfall-Transporte sich um nicht wenige lebensgefährliche Minuten verlängern würden.
Umfragen haben immer wieder ergeben, dass sowohl Patienten als auch Mitarbeiter*innen sich in einem kleineren wohnortnahen Krankenhaus wohler und aufgehobener fühlen als in einer unpersönlichen zentralen Krankenhausfabrik. Die wohnortnahe Erreichbarkeit ist nicht nur für Patient*innen sondern auch für Mitarbeiter*innen, Familienangehörige und Besucher*innen wichtig . Doch soziale (Interessen von Patienten und Belegschaft) und ökologische ( Nachhaltigkeit sowie Flächenversiegelung) Überlegungen spielen in dem Gutachten keine Rolle.

Die Investitionskosten werden für die 1-Standort-Lösung künstlich heruntergerechnet und werden mit 330 Mio € sogar um 140 Mio € geringer veranschlagt als eine Sanierung der gegenwärtigen drei Standorte! Dabei fehlen jedoch noch etliche Kostenpunkte, die Rechnung ist daher weder objektiv noch seriös!

Nein zur 1-Standort-Lösung und einer zentralen Großklinik!

– Gesundheit ist keine Ware!


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